Wo seid ihr: hydraulische Biegemaschinen Typ 69?
Neulich bei der Röthlisberger Haustechnik in Bützberg: Roman Röthlisberger und Biegemaschine Typ 69-M-6/1 empfingen zwei Typen von der Jorns AG. Der Bericht der hydraulischen Biegemaschine hat uns jetzt erreicht – mit einer Bitte. Wer kann helfen?
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: Baujahr circa 1973
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: ein Blick unter die Maschine
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: die elektrisch angetriebene Rollenschere
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: die automatische Kabelrolle
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: die hydraulische Hebelsteuerung
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: die Winkelanzeige
Biegemaschine Typ 69-M-6/1: Zusammenarbeit mit dem Handy
Hallo, ich bin die hydraulische Biegemaschine Typ 69-M-6/1 – für euch einfach Typ 69!
Vor einigen Tagen ging es los. Roman stürzte in aller Herrgottsfrüh zur Tür rein – mit seinem typischen Roman-Blick. Da wusste ich schon, dass heute etwas Tolles passieren würde. Glücklicherweise hatte ich meine Biegegelenke und Arme schon auf der ganzen Sechs-Meter-Länge gestreckt und geölt. Also, ich war parat. Ich bekomm‘ ja nicht mehr so viel Besuch vom Chef, weil er jetzt mehr Haustechniker als Spengler ist. Dabei brenne ich darauf, zu biegen und zu kanten. Will zeigen, dass ich’s noch drauf hab. Und wie!
Am gleichen Mittag erschien Roman dann also mit zwei Typen von einer Jorns AG. Okay, wird doch nicht so aufregend, dachte ich erst. Aber dann, merke ich, die beiden Typen sind irgendwie anders. Der eine mit, der andere ohne Haare auf der Haupt-Steuerung. Bei ihrem Typenschild dämmert es mir: Juhu, die kommen aus meiner Ursprungswerkstatt in Lotzwil. Wie cool ist das denn? Von dort, wo ich vor knapp 50 Jahren konstruiert wurde. Vor Freude quietsche ich ein bisschen und der Besuch erkennt mich jetzt auch. Der eine Typ meint irgendwie stolz:
„Der Maschinentyp wurde 1969 fertig entwickelt und gehört zur ersten Generation Biegemaschinen aus Lotzwil mit Parallelogramm als Biegegelenk.“
„Diese hydraulische Biegemaschine ist eine Weiterentwicklung, wahrscheinlich von 1973, sie ist eben schon hydraulisch angetrieben und hat eine elektrische Schere mit automatischem Kabeleinzug“. Mannomann, den hätte ich am liebsten mit meinen Klemmwerkzeugen gedrückt, so froh war ich. Dann schaltete Roman mich endlich an. Meine Hydraulikpumpe springt sofort an, von Null auf Hundert. Das gleichmässige Surren erfüllt majestätisch den Raum. Wir alle geniessen den Sound.
„Und lustig, die Hebel mit diesen Handgriffen erinnern mich an die kleinen Bagger auf dem Kinderspielplatz“,
sagt dann der andere Typ. Bei dem klemmt‘s wohl – Kinderspielplatz! Wobei, Moment mal … für den dreikäsehohen Roman war ich wirklich Teil des Kinderspielplatzes. Ja, das war schön damals mit dem Senior-Senior-Chef, Herrn Rémy …
„Ja, das war schön, als ich dem Grossvater an der Biegemaschine helfen durfte“, sagt dann Roman. „Er hat sie damals für 25.800 Franken gekauft, das war für uns ein Vermögen“. Dafür waren wir bei Röthlisberger über Jahre die einzige Spenglerei der Region, die mit ihrer hydraulischen Biegemaschine Dünnbleche bis zu 1 Millimeter über 6 Meter präzise biegen konnte – surre ich noch ergänzend. Und surre und surre. Jetzt wird noch über meine Biegewinkelanzeige und die elektrische Rollenschere gefachsimpelt. Und hey – das kleine elektronische Ding, Typ Natel, macht ständig Fotos von mir. Mit diesem Natel kooperiere ich super – mal eben mit einer Baustelle Rücksprache halten oder ein Bauprofil ablesen, das jemand dem kleinen Ding schickt. So frisch und jung hab ich mich schon lange nicht gefühlt!
„Alte Dame“, nennt mich jetzt der Typ ohne Haare von Jorns. Nur weil meine Schere noch keinen neumodischen Servoantrieb hat. Na und? Mich hat’s schon gegeben, als der ein kleiner Lockenschopf war! Das stellt mich fast ab. Aber halt mal. Jetzt sagt der noch was ziemlich Interessantes:
„Hydraulische Biegemaschinen wie diese sind heute noch zu Hunderten im Einsatz – in der Schweiz und weltweit.“
Haiaiai, meine Biegewangen werden ganz rot – daran hatte ich all die Jahre gar nicht gedacht. Dann könnte ich ja vielleicht einige meiner Kolleginnen und Kollegen wiedersehen, die als hydraulische Biegemaschinen überall in Werkstätten ihr Werk tun!
Meine Bitte: Sie haben eine Biegemaschine meiner Generation Typ 69 in der Werkstatt?
Oder im Lager? Bitte melden Sie sich, am besten gleich mit Foto der hydraulischen Biegemaschine und Kontakt. Die Typen von Jorns wollen was damit machen – ich lass‘ mich überraschen und freue mich auf ein vielfaches Wiedersehen!
Sie haben eine hydraulische Biegemaschine Typ 69? Schicken Sie uns ein Foto!
Am besten mit Infos zum genauen Typ und Ihrem Kontakt. Unter allen Einsendern verlosen wir 69 Überraschungen.* Wir sind gespannt!
* Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Steckbrief: Hydraulische Biegemaschine Typ 69-M-6/1
- Hydraulische Biegemaschine der ersten Generation, Jorns AG, vormals Firma Konrad, Konstruktionsdatum: ca. 1973; noch kein Grundrahmen verfügbar, Maschinenständer mit Blechen unterlegt und direkt in den Boden verschraubt
- Maschinenkapazität: Biegeleistung bis 1 mm, Biegelänge bis 6 m
- Hebelsteuerung; Antrieb: Hydraulikpumpe
- Biegewinkel des Biegewerkzeugs: angetrieben durch einen Seitenzug, Winkelanzeige an separater Box
- Elektrisch angetriebene Rollenschere: auf separat stehender Scherenstation mit elektrischem Motor
- Besonderheiten: Parallelogramm als Biegegelenk; Kabelrolle der Scherenstation mit automatischem Einzug