Marc Jorns mit Schwester Nicole Jorns

Jorns feiert 50-jährige Erfolgsgeschichte

1973 rief Kurt Jorns in Lotzwil die Firma Jorns & Co. ins Leben. Fünf Mitarbeitende waren damals für das Unternehmen tätig. Heute beschäftigt die Jorns AG 76 Mitarbeitende, davon 11 Lernende. Die Firma ist für die Region eine wichtige Arbeitgeberin. Sie ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen nach wie vor sehr erfolgreich im Bereich der halb- und vollautomatischen Biegemaschinen tätig. Eine 50-jährige Erfolgsgeschichte, die 2023 gebührend gefeiert wurde.

 



Andere Firmen aus den Bereichen Maschinenbau und Metallindustrie sind längst verschwunden oder haben einen Grossteil ihrer Arbeitsstellen ins Ausland verlagert. Nicht so die Jorns AG: Die Firma mit Sitz in Lotzwil gibt es immer noch. Sie hält sich wacker und beschäftigt nach wie vor über 75 Mitarbeitende. Viele davon sind langjährige Angestellte – die Fluktuationsrate ist mit knapp zwei Prozent äusserst gering. Ausserdem sind die allermeisten Mitarbeitenden der Jorns AG in der Region beheimatet, der Grossteil der Belegschaft hat einen Arbeitsweg von weniger als 30 Kilometer. Damit ist die Firma für den Oberaargau und darüber hinaus eine sehr wichtige Arbeitgeberin. Bemerkenswert ist auch, dass rund ein Siebtel der Belegschaft Auszubildende sind. Viele Lernende bleiben der Firma auch nach ihrer Ausbildung erhalten – was ein Segen ist, denn der Fachkräftemangel ist ein Thema, das auch die Jorns AG stark beschäftigt. Speziell vor diesem Hintergrund ist der firmeneigene Pool an Lernenden zu einem unschätzbar wertvollen Instrument geworden, um an geschulte und kompetente Fachkräfte heranzukommen und diese auch langfristig halten zu können.

Rückblick auf ein halbes Jahrhundert

Das zu Ende gehende Jahr war für die Firma ein ganz besonderes, denn man feierte ein rundes Jubiläum: 50 Jahre Jorns AG. Die Firmengeschichte nahm also vor einem halben Jahrhundert ihren Lauf, als Kurt Jorns in Lotzwil die Firma Jorns & Co. ins Leben rief. Er übernahm damals eine bereits bestehende Kleinfirma, die Hand-Schwenkbiegemaschinen hergestellt hatte. Doch erst mit der Neugründung von Jorns & Co. konnten die ersten vollhydraulischen Maschinen hergestellt und als Abkantmaschinen auf dem Markt angeboten werden. Die Firma Jorns beschäftigte damals fünf Mitarbeitende. Um 1975 baute man jährlich rund 50 Maschinen für Spenglerbetriebe. Durch die ständige Weiterentwicklung der Maschinen stiegen die Verkaufszahlen und eine Betriebserweiterung mit Neubau war die Folge. 1980 konnte das neue Fabrikationsgebäude bezogen werden, 1981 folgte der Neubezug des Bürogebäudes. Pro Jahr wurden jetzt rund 120 Maschinen ausgeliefert.

Bei ebendieser Stückzahl liegt man heute immer noch beziehungsweise wieder, allerdings werden heute im Vergleich zu früher wesentlich komplexere Maschinen konzipiert und hergestellt.

1987 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, mit dem Ehepaar Kurt und Margrit Jorns als Teilhabende. Um 1994 beschäftigte die Firma bereits 47 Mitarbeitende; um die 200 Anlagen wurden Mitte der Neunzigerjahre ausgeliefert.

Im Januar 2004 kam es zur Stabsübergabe in der Geschäftsleitung: Marc Jorns übernahm von seinem Vater Kurt den CEO-Posten. Ein Jahr später übergab Kurt Jorns die Aktiengesellschaft definitiv seinem Sohn Marc. In all den Jahren wurden das Unternehmensgelände und die Firmengebäude in Lotzwil sukzessive ausgebaut und erweitert.

Es gab auch schwierige Zeiten

Ende der Nullerjahre erlebte die Jorns AG jedoch auch schwierige Zeiten: Die Eurokrise war für das exportorientierte Lotzwiler Unternehmen eine besondere Herausforderung. Eine, die bis heute geblieben ist: «Die Wechselkurs-Problematik beschäftigt uns nach wie vor sehr», gibt CEO Marc Jorns zu verstehen. Ein einschneidendes Ereignis in diesem Zusammenhang war die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015. Keine einfache Situation für die Jorns AG, die hauptsächlich mit Mitbewerbern aus dem Euroraum konkurriert. In Euroländer exportiert die Jorns AG rund 55 Prozent ihrer Maschinen und Erzeugnisse, weitere 20 Prozent gehen in die USA, zehn Prozent entfallen auf den Rest der Welt – insgesamt verzeichnet die Firma also eine Exportquote von hohen 85 Prozent.

In diesem hart umkämpften Umfeld kann sich die Jorns AG vor allem dank ihrer klaren Positionierung als Technologieführerin erfolgreich halten. «Im Bereich der langen Biegemaschinen für Feinblech sind wir seit Jahrzehnten Marktleader», berichtet Marc Jorns, dessen Schwester Nicole Jorns ebenfalls im Familienbetrieb mitarbeitet – sie verantwortet als HR-Leiterin den Bereich Personal.

Produktion individuell auf Kundenwunsch

Bei der Firma Jorns tritt offen zutage, was das Erfolgsmodell «Schweiz» nach wie vor ausmacht: Qualität, Innovation, Spezialisierung, Flexibilität und Service. «Wir sind extrem flexibel in der Herstellung und können individuell auf Kundenwunsch produzieren, während unsere ausländischen Mitbewerber eher standardisierte Anlagen anbieten», weiss Marc Jorns. Ausserdem hat sich die Jorns AG über die Jahrzehnte einen Namen aufgebaut: Die Firma arbeitet heute weltweit mit den stärksten Fachagenturen zusammen, über welche die Maschinen von Jorns verkauft werden. «Wir sind auf ein weltumspannendes, hervorragend funktionierendes Agentur-Netzwerk angewiesen – deshalb ist unser Image entscheidend», erklärt Marc Jorns. Abheben kann sich die Lotzwiler Firma ausserdem über einen ausgezeichneten Kundendienst, der weit über den blossen Akt des Verkaufens hinausgeht. Etwas, das die Konkurrenz nur bedingt sicherstellen kann oder will.

Lehrlingsausbildung seit 1973

Wie ihr Bruder ist auch Nicole Jorns überzeugt davon, dass die Schweiz als Firmenstandort nach wie vor Vorteile bringt – trotz hoher Produktionskosten und trotz Wechselkurs-Problematik. Ein nach wie vor unschlagbarer Wettbewerbsvorteil sei das sehr hohe Fachniveau des Personals, das man hierzulande rekrutieren könne. «Das duale Bildungssystem der Schweiz gibt es so auf der Welt wohl nirgendwo sonst – dieses System bringt uns entscheidende Vorteile», sagt die Personalchefin in diesem Zusammenhang. Kein Wunder, bildet die Firma Jorns seit ihren Anfängen Lernende aus – also seit 1973. Heute können sich interessierte Berufseinsteigerinnen und -einsteiger bei der Jorns AG in drei Berufen ausbilden lassen. Angeboten werden Lehrstellen als Produktionsmechaniker, Anlage- und Apparatebauer sowie als Polymechaniker.

Jubiläumsfeier mit Mitarbeitenden

Das 50-Jahr-Jubiläum feierte die Jorns AG diesen Sommer zusammen mit ihren Mitarbeitenden auf einem eintägigen Ausflug, der ins Berner Oberland führte. Zahlreiche Aktivitäten standen für die Teilnehmenden auf dem Programm. «Beim Jetboat-Fahren sind wir bis auf die Unterhosen nass geworden», lacht Nicole Jorns, die sich liebend gerne an den ereignisreichen Tag zurückerinnert.

Am 30. November lud die Firma zudem zu einem offiziellen Jubiläumsanlass in die Porzi in Langenthal ein. Mit dabei waren unter anderen die Mitarbeitenden, die grössten Lieferanten sowie Vertreterinnen und Vertreter der rund 40 Agenturen, mit denen die Firma auf der ganzen Welt zusammenarbeitet. In einem ungezwungenen, aber dennoch sehr feierlichen Rahmen wurde mit allen Anwesenden auf die 50-jährige Erfolgsgeschichte der Firma angestossen.

Ihr Autor

Marc Jorns

Marc Jorns
CEO

Phone +41 62 919 80 50
m.jorns@jorns.swiss




Kategorie

Unternehmen